Sonntag, 15. Januar 2017

Blue Note, Music Matters und der Anfang vom Ende (Teil 1)


Mittlerweile ist es fast zehn Jahre her, seit ich zum ersten Mal eine Platte von Music Matters in meinen Händen hielt. Auch wenn ich zuvor schon lange Zeit ein begeisterter Musikfan war, so waren es damals vor Allem immer einzelne Künstler oder „Künstlerkreise“ (darüber sollte ich auch mal einen Blogbeitrag verfassen), die mich begeistert hatten. Bei Blue Note und Music Matters war es das erste Mal, dass ich Fan eines Labels wurde.


Ich erinnere mich ziemlich genau an einen verregneten Nachmittag im Januar oder Februar 2008 – wir hatten eine ähnliche Wetterlage wie heute, kalt und nass. Ich war in der Kölner Innenstadt unterwegs und für Schallplattenfans war damals ein Besuch bei Saturn eigentlich Pflicht. Bevor in den darauffolgenden Jahren die Vinyl-Abteilung immer weiter schrumpfte gab es dort einen tollen Vinyl-Keller und darin eine für meinen damaligen Kenntnisstand sehr gut sortierte Jazz-Abteilung. Und genau da, in einem dieser Plattenkisten, unter der Treppe vor dem Tresen, in denen die besonderen Schätzchen aufbewahrt wurden, fand ich das Album The Big Beat von Art Blakey und den Jazz Messengers, veröffentlicht auf dem Blue-Note-Label.


Allein das Cover hatte mich schon umgehauen (ich halte die Platte gerade noch einmal in der Hand): Das Design absolut zeitlos. Wir sehen ein voll Endorphine sprühenden Art Blakey an den Drums. Man kann ihm die Freude am Spielen wirklich ansehen. Das Foto stammt von Francis Wolff, der die meisten Fotos geschossen hatte, die für Cover von berühmten Blue-Note-Platten verwendet wurden, darunter z.B. John Coltrane’s Blue Train. Verpackt war das ganze in einer besonderen „Tear away“-Hülle. Das sind diese milchigen Außenhüllen, bei denen man an einer Seite den Streifen abreißt, um sie zu öffnen. Auf dieser Hülle befand sich noch ein weißer Aufkleber mit blauer Schrift auf dem Stand „Blue Note - The Definitive Reissue Series – Acous Tech Mastering“. Acous Tech, das kannte ich von Veröffentlichungen vom Label Analogue Productions, das für mich ein Qualitätsmerkmal war und das auch heute noch ist. Die Platte fasste sich sehr wertig und schwer an, dicke Pappe und als Gatefold gefertigt. Die Haptik ist nun einmal wichtig. Die Platte musste ich haben.

Daheim überzeugte mich die Platte sogar noch mehr, befreit von der milchigen Außenhülle. Das Cover glänzte richtig im schummrigen Licht meines Musikzimmers daheim. Auf der Rückseite des Covers fand ich eine Music-Matters-Limited-Edition-Nummer, exquisit. Und dann sah ich, dass das Cover zwei Platten enthält... ich las im beiliegenden Heftchen nach und erfuhr, dass diese Pressung auf 45 Umdrehungen läuft und damit auf zwei Platten verteilt ist um damit mehr Dynamik liefern zu können. Ich legte die erste Platte auf und setzte mich aufs Sofa mit dem Cover in der Hand. Mit dem Absenken der Nadel wurden dann all meine Erwartungen erfüllt – nein, sogar übertroffen. 

 
Und diesen Moment darf ich heute noch einmal erleben. Ein langes warmlaufen auf den Drums, die Hi-Hats im Fokus, ein Aufbauen von Spannung... Ein tolles Album, reich an Bass und Dynamik, präzise, ein tolles Mastering und eine tolle Pressung. Hier wurde alles richtig gemacht und so will ich die Platte nun genießen.

In den kommenden Wochen und Monaten wird es sicher noch mehr über die Blue Note Reissues von Music Matters zu lesen geben. Schaut mal wieder vorbei!

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